Wenn sich ein Bagger durch Häuser „frisst“, ist dies eher ein trauriger Anblick. Für die Wohnungswirtschaft Frankfurt (Oder) endet aber mit dem jetzt beginnenden Abriss in der Seelower Kehre das Kapitel Freizug und Rückbau. Zwei Bagger mit jeweils 37 und 25 Tonnen reißen bis Jahresende die 114 Wohnungen der Hausnummern 9-11 sowie 19-24 ab. Damit weichen die letzten WOWI-Blöcke, wie im Stadtumbaukonzept beschlossen. Die Entkernungsarbeiten als Vorbereitung für den Abriss hatten bereits Mitte August 2020 begonnen.
Fenster, Türen, Bodenbeläge – Das alles ist bereits in Containern verschwunden, bevor die Bagger und der 160-Tonnen-Kran für den technischen Rückbau heranrollen.
„Wir sehen diese Entwicklung mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Mit Freizug und dem anschließenden Rückbau verschwindet ein Stück Frankfurter Geschichte, viele Frankfurterinnen und Frankfurter sind in dieser Gegend groß geworden und erinnern sich gern zurück. Die Aussicht in den oberen Etagen war klasse. In den unteren Etagen hingegen gab es aufgrund der Hanglage technische Probleme vor allem mit Wasser, sodass eine Instandsetzung nicht nur aufwendig, sondern auch teuer geworden wäre“, erklärt WOWI-Geschäftsführer Jan Eckardt.
Im Stadtumbaukonzept war daher der Abriss der 1975 gebauten Häuser beschlossen worden.
5.110 WOWI-Wohnungen wurden seit 2002/2003 bereits rückgebaut, mit denen in der Seelower Kehre werden es insgesamt 5224 sein. „Ohne Rückbau und Abriss hätten wir heute eine Leerstandsquote von 44,7 Prozent, die massive Probleme mit sich bringen würde“, sagt der Geschäftsführer. Die aktuelle Quote beträgt 6,5 Prozent, „eine Zahl, mit der man arbeiten kann.“